Die Wiege des Riversurfing - Eisbach und Floßlände in München

Die Wiege des Riversurfing - Eisbach und Floßlände in München

Radiance ist eine stolze Regensburger Brand, so viel ist klar. Trotzdem gehen Grüße raus nach München an den Eisbach – wo das River Surfing seinen Ursprung nahm. Wir nehmen euch mit auf einen kleinen Ritt in die Vergangenheit und schauen uns an, wo das Flusssurfen entstand.

Die stehenden Wellen in München sind weltberühmt. Eisbach und Floßlände sind nicht nur Locals oder Surfgeeks ein Begriff. Die Eisbachwelle am Eingang zum Englischen Garten gilt weltweit als konstanteste und größte Flusswelle mitten in einer Großstadt. Seit mehr als 40 Jahren wird hier gesurft. Seit 2010 ist es sogar erlaubt. ;)

In den Siebzigern surften die Pauli Brüder die erste Flusswelle in München, damals an der Floßlände in Thalkirchen. Bis das Riversurfing an der Floßlände und später auch am Eisbach richtig populär wurde, vergingen jedoch noch einige Jahre. 1975 erlangte München international viel Aufmerksamkeit, denn die ersten Riversurf-Meisterschaften fanden an der Floßlände statt. Danach probierten sich immer mehr reisende Surfer aus den USA und Australien an den Flusswellen in München. Sie trugen den Namen „Eisbach“ in die Welt hinaus. Auch die lokale Surf-Szene wuchs in den Siebzigern und Achtzigern deutlich an. Es bildete sich eine Surf-Subkultur mitten in München. Heute kommt es häufig vor, dass einem mitten in München, hunderte Kilometer entfernt vom Meer, Menschen im Neoprenanzug und mit Surfboard unter dem Arm begegnen.

Die stabile Welle mitten in der Münchner Innenstadt und das urbane Flair machen den Eisbach zu einem ganz besonderen Surfspot. Anfangs war die Welle nur während der Sommermonate surfbar, wenn die Isar wenig Wasser führte. Irgendwann installierte die Surf Community – nicht ganz legal – Balken unter Wasser, um die Welle zu optimieren und durchgängig surfbar zu machen. Die Eisbachwelle ist jedoch keine leicht zu surfende Flusswelle.

Anfänger sind da an der Floßlände besser aufgehoben, etwa 8 km flussaufwärts. Das Surfen ist dort risikofreier und Anfänger sind eher willkommen. Weil sich die IGSM, die Interessengemeinschaft Surfen in München e.V. , für die Münchner Surfer einsetzt, hat sich an der Floßlände vieles verbessert: So gibt es seit 2020 längere Surfzeiten an der Floßlände. Zuvor lief die Welle nur wenige Stunden pro Tag und nur gleichzeitig mit den traditionellen Floßfahrten, weil die Stadtwerke München den Ländkanal nur dann mit dem nötigen Wasser beschickten.

Mittlerweile werden immer mehr Flusswellen gebaut. Künstliche Wellen gibt es in vielen größeren Städten durchgehend oder zumindest über die Sommermonate. Trotzdem wird München immer eins bleiben: Die Wiege des Riversurfing und urbanes Surf Mekka für alle, die das Surfen lieben. Und das werden immer mehr.   

Text: Elisa Mutz
Zurück zum Blog