Surfboard-scale-with-measures

Der ultimative Surfboard Shape Guide

Auch wenn zwei Surfboards die gleichen Maße in Bezug auf Breite, Länge und Volumen haben, können sie sich beim Surfen komplett unterschiedlich verhalten. Das Surfverhalten eines Boards hängt von mehr ab als nur den Abmessungen, die auf der Unterseite zu finden sind.

Besonders beim Flusssurfen spielt beispielsweise die Literanzahl des Surfboards eine untergeordnete Rolle im Vergleich zum Meersurfen. Hier muss in der Regel nicht so viel gepaddelt werden, und die Herausforderung besteht nicht darin, Wellen anzupaddeln.

Da unsere "Radiance" Surfboards zum Flusssurfen konzipiert sind, wird auch nur dieses hier thematisiert. Dabei kann aber auch viel zum Surfen im Meer übernommen werden.

Um ein tieferes Verständnis für Surfboards zu vermitteln, erklärt dieser Blog-Artikel Begrifflichkeiten wie die Outline, das Tail, Concaves und das Finbox-Placement sowie deren Einfluss auf das Surfverhalten.

Outline: Die äußere Form des Boards

Das Tail ist das entscheidende Merkmal für das Verhalten des Surfboards in Turns. Die am häufigsten verwendete Tailform ist die "Squash-Variante", aber mittlerweile gibt es eine riesige Auswahl an verschiedenen Tails. Im Folgenden wird erklärt, wie sich die unterschiedlichen Formen auf das Fahrverhalten deines Surfboards auswirken.

Breite Tails liefern mehr Auftrieb, wodurch das Board weniger in das vorbeiströmende Wasser eintauchen kann. Als Folge generieren Boards mit breitem Tail aufgrund der geringeren Reibung deutlich mehr Geschwindigkeit. Der Nachteil ist, dass breitere Tails in Turns weniger Halt bieten und es generell schwieriger ist, das Board von Rail zu Rail zu bringen.

Ein schöner Kompromiss könnte hier beispielsweise ein Swallow Tail sein, bei dem trotz eines relativ breiten Tails durch einen Einschnitt etwas Volumen entfernt wird. Dadurch bleibt das Board immer noch schnell, kann jedoch in Turns besser kontrolliert werden.

Ähnlich verhält es sich mit dem Rest des Boards - viel Fläche bietet viel Auftrieb in stehenden Wellen und somit mehr Geschwindigkeit. Wird das Board breiter, wird es schwerer, es von einem Rail auf das andere zu bringen.

Rocker: Die "Biegung" des Surfboards

Nose Rocker:

Flacher Nose Rocker:

Der Nose Rocker beschreibt die Krümmung des vorderen Teils des Surfboards. Wenn diese Krümmung nur einen geringen Radius hat, sprechen wir von einem flachen Nose Rocker. Ein flacher Nose Rocker hat den Vorteil, dass beim Surfen mehr Material des Surfboards im Wasser liegt, was den Auftrieb verbessert.

Dadurch wird es leichter, mehr Geschwindigkeit aufzubauen. Diese Geschwindigkeit ist besonders in kleineren, schwächeren und flachen Flusswellen von Vorteil. Allerdings hat der flache Surfboard Rocker auch einen Nachteil: Turns können nicht so eng gefahren werden, da der Radius des Surfboards (die Rockerline) in gewisser Weise die Turns vorgibt. Ist dieser Radius groß, ist auch der Turn weiter. Bei steilen Wellen führt ein flacher Rocker oft zu einem klassischen Nosedive.

Steiler/Viel Nose Rocker:

Surfboards mit steilem Noserocker kommen vor allem bei steilen Wellen zum Einsatz, um einen Nosedive zu vermeiden. Die Rockerline des Surfboards passt sich quasi der Form der Welle an.

Die Geschwindigkeit ist mit einem solchen Surfboard ebenfalls schwieriger aufzubauen, aber da diese Boards in kraftvollen Wellen eingesetzt werden, kommt die Geschwindigkeit von ganz allein. Turns können hingegen enger gefahren werden als mit einem flachen Rocker, da die Rockerline einen geringeren Radius hat.

Steilere Nose Rocker werden somit vor allem bei künstlichen Wellen wie Citywaves und Unitpools verwendet, da diese besonders viel Power bieten.

Es gibt auch einen sogenannten Nosekick, bei dem der letzte Zoll der Nose zusätzlich steil nach oben gerichtet ist, um Nosedives zu vermeiden.

Tail Rocker

Flacher Tail Rocker

Ein flacher Tail Rocker ermöglicht es, einfacher Geschwindigkeit aufzubauen, da grundsätzlich mehr Material auf dem Wasser aufliegt als bei einem großen Tail Rocker. Deshalb eignen sich grundsätzlich flache Rocker für kleine, flache und kraftlose Wellen. Dieser Geschwindigkeitsvorteil geht jedoch auf Kosten von engen Turns.

Steiler Tail Rocker

Der steile Tail Rocker kann dem Surfboard eine noch engere Rockerline verleihen, sodass das Board bei steilen Wellen ideal in die Welle passt. Zusammen mit einem steilen Nose Rocker ermöglicht er radikale und enge Turns. Der größere Widerstand des Boards wird durch die Kraft der Wellen ausgeglichen.

Finbox Position + Toe in

Auch wie die Finboxen bei einem Surfboard positioniert ist, ist bei jedem Modell anders. Da beim Riversurfen das "Face" der Welle oft nur sehr klein ist, werden hier meistens nur enge Turns gefahren. Dazu werden die Finboxen ähnlich wie bei Small Wave Boards im Meer relativ weit hinten positioniert. Allgemein kann man sagen: Durch weit hinten gelegene Finboxen wird ein Surfboard drehfreudiger und bei weiter vorne liegenden Finboxen bekommt man mehr "Flow" und kann von Rail zu Rail surfen.

Der Toe in beschreibt, in welchem Winkel die Finboxen nach Innen gedreht sind. Je größer der Winkel ist, desto ruhiger wird das Board in den Transitions, hat aber auch mehr Widerstand im Wasser, wodurch es langsamer wird. Der standardmäßige Toe in bei Riversurfboards ist 1/4".

Bottom Concave

Das Bottom Concave bezieht sich auf die konkave (nach innen gewölbte) Form auf der Unterseite eines Surfboards. Diese konkave Form erstreckt sich normalerweise von der Nose (vorderer Teil) bis zum Tail (hinterer Teil) des Boards. Hier sind einige der häufigsten Arten von Bottom Concaves und ihre Auswirkungen:

  1. Flat Bottom: Ein flacher Bottom hat keine erkennbare konkave Form. Es bietet Stabilität und eignet sich gut für Anfänger. Allerdings kann es bei höheren Geschwindigkeiten weniger Kontrolle und Manövrierfähigkeit bieten.

  2. Single Concave: Hierbei handelt es sich um eine konkave Form, die sich über die gesamte Breite des Boards erstreckt. Single Concave vergrößert die Auflagefläche im Wasser und ermöglicht ein schnelleres Surfen. Es bietet auch etwas mehr Halt bei engen Turns.
  3. Double Concave: Zwei konkave Abschnitte erstrecken sich parallel entlang des Boards. Double Concave eignet sich gut für Wellen mit weniger Kraft.

Diese verschiedenen Concaves werden oft miteinander verwendet. Zum Beispiel ist im vorderen Bereich des Surfboards meistens ein Single Concave für bessere Geschwindigkeitsgenerierung, und im Tail-Bereich des Surfboards ein Double Concave.

Zurück zum Blog